Mit Ostern steht der höchste christliche Feiertag des Jahres vor der Tür und traditionell steht das für viele Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit einem Besuch in der Kirche.
Nach zwei Jahren Pandemie ist nun das erste Mal für die Kirchen, dass der Gottesdienst wieder ohne Einschränkungen in Präsenz feiern dürfen und doch bieten viele Gemeinden ihren Mitglieder:innen weiterhin die Möglichkeit an, via Videokonferenz am Gottesdienst teilzunehmen.
Uns interessiert, ob dies ein Modell für die Zukunft sein kann.
Wir haben dafür mit Jonas Decker gesprochen, er ist Pastor der Freien evangelischen Gemeinde, die seit 2020 Videokonferenz-Gottesdienste für ihre Gemeindemitglieder anbietet.
Wie haben Sie in Ihrer Gemeinde mit Online-Gottesdiensten begonnen?
Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir uns gefragt, was dies für unsere Gottesdienste bedeutet. Wir haben schnell gemerkt, dass uns das Risiko in dieser Zeit die Gottesdienste in Präsenz zu feiern zu hoch ist. Der Wunsch nach dem Feiern der Gottesdienste war aber weiterhin da. Also haben wir uns gefragt, was eine Alternative sein kann.
Wir haben dann damit begonnen, unsere Gottesdienste aufzuzeichnen und dann bei Youtube auszustrahlen. Das wurde von unseren Gemeindemitglieder:innen auch gut angenommen, allerdings hat uns das Gemeinschaftserlebnis gefehlt. Die Gottesdienste wurden so zu Frontal Veranstaltungen ohne Interaktion. Das war schade.
Die Jugendgruppen unserer Gemeinde haben sich schon einige Wochen über Videokonferenz getroffen und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Auf dieser Grundlage wollten wir gerne auch ausprobieren, Gottesdienste via Videokonferenz zu feiern.
Wie sah ein Gottesdienst via Videokonferenz dann aus?
Der Prediger hat teils von Zuhause aber auch von der Gemeinde aus gepredigt, dazu wurde Musik aufgenommen und Liedtexte eingeblendet. Auch unser Gemeindecafé, welches nach den Gottesdiensten traditionell stattfindet, konnten wir via Videokonferenz durchführen. Dazu hat sich dann einfach jeder einen Kaffè geholt und man konnte noch etwas beisammen sein und sich austauschen.
Wie wurde das Angebot von den Gemeindemitglieder:innen angenommen?
In der Corona Zeit wurde das ganz sehr gut angenommen und die Mitglieder:innen waren dankbar, für die Möglichkeit. Seit unsere Gottesdienste wieder in Präsenz stattfinden, bieten wir die Teilnahme per Videokonferenz parallel an, auch da sind es immer noch ca. 30-40 Leute, die online teilnehmen.
Also quasi ein hybrider Gottesdienst. Wie funktioniert der Ablauf dort?
Wir feiern Gottesdienst im Gemeindezentrum St. Aposteln, welches uns die Katholische Pfarrgemeinde St. Gregor von Burtscheid dankenswerterweise zur Verfügung stellt. Wir haben dort dann eine Kamera und einen Laptop. Das Bild aus der Gemeinde wird dann in die Videokonferenz gestreamt. Der Gottesdienst interagiert dabei als Teilnehmer. Die anderen Teilnehmer:innen sehen dann nicht nur den Altar, Kanzel und Band sondern auch die Gemeindemitglieder die dabei sind.
Das Einzige was etwas schwierig ist, ist die Interaktion zwischen den Teilnehmer:innen online- und Präsenz. Wir merken auch, dass diese Variante natürlich aufwendiger ist und sich mehr Menschen im Gottesdienst beteiligen müssen. Auch für das Gemeindecafé ist diese Möglichkeit eher ungünstig.
Ist das ein Modell für die Zukunft:
Es kommen peu à peu immer mehr Leute zurück. Man hat aber das Gefühl, dass die Online- Variante nicht für ewig ist. Allerdings ist es gerade eine gute Möglichkeit, da natürlich auch Menschen die sich in Quarantäne befinden oder Angst vor einer Ansteckung haben teilnehmen können. Aktuell ist es auf jeden Fall eine gute Möglichkeit und auch eine Option, sollte eine Alternative zur Präsenz nochmal notwendig sein.
Videokonferenzen bereichern den Alltag
Nach dem Interview mit Pastor Jonas Decker sind wir beeindruckt wie kreativ der Umgang mit Videokonferenzen in der Kirche gestaltet wird.
Gerade auch in Gemeinden mit vielen jungen Mitglieder:innen werden digitale Möglichkeiten voll ausgeschöpft und so entstehen tolle neue Ideen, wie Videokonferenzen unseren Alltag bereichern können.
Wir merken aber auch, dass das Zusammenkommen und Gemeinschaftserlebnis in Präsenz in vielen Bereichen unseres Lebens sehr wichtig ist und sind deshalb froh, als Anbieter von Videokonferenz-Software keine Alternative sondern eine Ergänzung anbieten zu können.
Ob der Online-Gottesdienst oder der hybride Gottesdienst ein Modell sind, welches in der Zukunft bestand hat, wird sich zeigen. Auf jeden Fall sind sie eine tolle zusätzliche Möglichkeit, um Menschen zusammenzubringen, egal, welche Umstände gerade gegeben sind.
Wenn Sie sich für weitere Anwendungsgebiete von Videokonferenzen interessieren, schauen Sie doch mal bei unseren Case Studies vorbei
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